Keltische Glaubenswelt Die Kelten benutzten
selten die Schrift, obwohl den Druiden die Runen durchaus geläufig
waren. Die Druiden lehnten den Gebrauch der Schrift ab. Sie überlieferten
ihr Wissen in Recht, Philosophie, Medizin, Theologie, Poesie und Musik
ausschließlich mündlich. Die Lehre bestand aus einer großen
Anzahl von schwer verständlichen Versen, die in einer zwanzigjährigen
Ausbildung auswendig gelernt wurden. Julius Cäsar nahm an, die Druiden
hätten den Gebrauch der Schrift deshalb untersagt, "weil sie ihre
Lehre nicht unter das Volk bringen wollten".
Nun nahmen die Druiden
aber an, "dass Runen, die in Eiben- oder Haselholz geschnitzt wurden, nie
mehr getilgt werden konnten."
Wobei genau dieses unwandelbare Schrifttum uns eine Vielzahl von keltischen Mythen erhalten hat, denn nach der Christianisierung haben die bekehrten Fili (Druiden) aufgeschrieben, was von den alten Überlieferungen noch übrig geblieben war. Als Mönche waren sie nämlich nicht mehr an den magischen Bann gebunden, mit dem man die Schrift belegt hatte. |