Warum ich Irland so sehr liebe? Ich weiß
es nicht. Liegt es an der fröhlichen Schwermut oder der melancholischen
Fröhlichkeit der Bewohner, aus denen prozentual mehr Künstler
hervorgehen, wie aus jedem anderen Volk?
Oder sind es die gemeinsamen Ahnen, die sowohl Böhmen, Bayern, als auch Großbritannien besiedelt haben? Ist es ein wenig gemeinsame Geschichte, gemeinsames Herzblut, das in uns fließt, dass ich mich zu der Insel hingezogen fühle, in der das keltische Erbe am deutlichsten überlebt hat? Vermutlich ist es nicht wichtig, warum ich Irland liebe. Entscheidend bleibt allein, dass die Sagen und Märchen, die Landschaften und Kulturdenkmäler mich zum Träumen verführen und deshalb so manche Geschichte, manches Buch und manches Bild entstanden ist. Ich überlasse es dem irischen Dichter, W. B. Yeats, dieses Phänomen zu erklären: "Irland, noch immer vorwiegend keltisch, hat sich neben einigen weniger schönen Dingen eine Begabung zur Vision bewahrt, die bei hektischeren und erfolgreicheren Völkern ausgestorben ist. Uns konnten keine lichtspendenden Leuchter hindern, ins Dunkel zu blicken, und wenn man ins Dunkel blickt, ist immer etwas darin." |