Küste Connemaras, Irland
Aquarell
Wieder einmal hat es mich zeichnerisch nach
Irland verschlagen. Die steinige Küste, die Flechten auf dem Fels,
die Pflanzen, die trotz alledem immer wieder zu wachsen beginnen ... was
soll ich sagen? Es ist ein unwahrscheinlich schönes Gefühl, am
Meer zu wandern, Muscheln zu finden und von Selkies zu träumen.
Die Sagen vom Selkie-Volk sind an den Küsten und Inseln Irlands und Schottlands verbreitet. Sie berichten von Seehunden, die zu Menschen werden können. Nachts, im Mondschein, legen die Seehunde ihre Häute ab und tanzen in menschlicher Gestalt auf den Felsen. Ihre Haut ist weiß und ihre Augen sind dunkel. Manchmal sonnen sie sich auch am Tag auf Felsen im Meer. Sowohl Selkie-Männer als auch Selkie-Frauen sind außergewöhnlich attraktiv. Stiehlt man ihnen die Haut, so können sie sich nicht mehr in Seehunde zurückverwandeln und nicht mehr ins Meer zurück kehren. Verbreitet sind Geschichten, in denen ein Mann einer Selkie-Frau die Haut stiehlt und sie dann heiratet. Sie bekommt von ihm Kinder, doch immer sehnt sie sich nach dem Meer, ihre Augen sind traurig. Als sie schließlich ihre Haut wieder findet, verlässt sie Mann und Kinder und kehrt in das Meer zurück. Auch Geschichten über Selkie-Männer, die mit menschlichen Frauen zusammen waren, sind verbreitet. Meist enden diese Verbindungen traurig. Die Selkie-Männer nehmen ihre Kinder mit ins Meer und diese werden von Jägern erschossen. Eine Legende erzählt, dass einst Engel vom Himmel fielen. Die einen landeten auf der Erde und wurden zu Elfen, die anderen stürzten in das Wasser und wurden zum Meer-Volk, den Selkies. Nun ja, dies ist nur eine sehr knappe Erklärung, doch auf den Seiten von Sigurd Towrie findet man sehr viele interessante Informationen zu den Selkies. (c) Karin Sittenauer 2001 |