Burg Prunn an der Altmühl
Ich habe die Burg in dem Bauzustand
gezeichnet, den sie im 15. Jahrhundert unter Sigmund von Fraunberg, Freiherr
zu Hag und Prunn innehatte. Heute sind die vier Turmerker verschwunden,
dafür hat die Burg einen weiteren Anbau erhalten.
Die mittelalterliche Burg Prunn befand sich ab 1338 im Besitz des Geschlechtes der Fraunberger. Am 28. September 1467 erhielt Sigmund von Fraunberg zu Hag die Burg mitsamt Hausrat und Getreide, Rossen mit Zubehör, samt 5 Bauernabwesen mit Wagen, Pflug, Baugeschirr und was dazugehört von seinem Vater als Hochzeitsgeschenk. Obwohl die Fraunberger zu Hag reichsunmittelbar und damit nur dem Kaiser unterstellt waren, lag die Herrschaft Prunn in Bayern. Sigmund war somit ein Landsasse von Herzog Albrecht IV von Bayern-München. Dem jungen Sigmund war es zuwider, sich dem Herzog beugen zu müssen, er verhielt sich reserviert, stolz, ja fast ablehnend. Zugleich wandte er sich dem Herzogtum Bayern-Landshut zu und gewann dort in Herzog Ludwig und Herzog Georg einflussreiche und mächtige Freunde. Sigmund soll ein Mitglied des Böcklerbundes gewesen sein, einer Vereinigung von Rittern, die sich gegen Herzog Albrechts Bevormundung auflehnten. Der Aufstand der Böckler wurde allerdings 1468 vernichtend geschlagen. Sigmunds ältester Sohn Wolfgang bezog
nach seiner Hochzeit 1484 die Burg Prunn. Wie bereits sein Vater vor ihm,
lehnte er sich gegen Herzog Albrecht auf. Er wurde Mitglied des Löwlerbundes,
einem Zusammenschluss von Rittern, die im wesentlichen aus denselben Familien
stammten, wie seinerzeit die Böckler.
1492 konnte Wolfgang von Hag die Burg Prunn wieder an sich nehmen. Der Groll zwischen Herzog Albrecht und der Ritterschaft von Ostbayern blieb jedoch bestehen. |