Raomans Höhle


Raoman ist der einzige Sohn des harten Zauberers Fheine Daracht von Alrivan. Fünf Jahre lebt er als Führer eine Horde Mewoks in dieser Höhle, bis er sich im Alter von 19 Jahren gegen seinen Vater stellt und die Höhle verlässt. Im folgenden wird die Höhle zu der Zeit beschrieben, in der Raoman sie bewohnt, das ist also von 1440 - 1445 nach dem Menschenkalender oder, wie der Halbelf Raoman es selbst angeben würde, von 2440 - 2445 nach dem Elfenkalender.

Die Höhle liegt in einem kleinen Tal. Auf drei Seiten ist es von Hügeln umgeben und an der hinteren Seite wird es von einer steilen, hohen Felswand abgeschlossen. In dieser Felswand befindet sich der schmale Eingang zur Höhle. Lediglich ein enger Pfad führt durch eine Senke zwischen dem linken und dem vorderen Hügel. 

Hier müssen nicht viele Wachen aufgestellt werden, um Feinde abzuwehren. Der einzige Weg kann leicht bewacht werden, denn über die steilen Abhänge des Hügels nach unten zu schleichen ist beinahe unmöglich und würde jedenfalls schnell entdeckt.

Die Höhle besteht aus einem großen Hauptraum und drei kleineren Nebenhöhlen. Beim Eintreten befindet man sich zuerst im Hauptraum, der finster und kalt, doch wenigstens trocken ist. Zu Raomans zeiten hausen hier immer mehr als vierzig Menschenwölfe. Am hinteren, linken Ende befindet sich eine schwere, mit kunstvollen Schnitzereien verziehrte Eichentüre. Vom Eingang her entdeckt man sie kaum, denn sie liegt im Schatten und kaum jemand vermutet in dieser Wildnis ein Zeichen von elfischer Baukunst. Durch diese Eichentüre betritt man die mittlere der drei Nebenhöhlen.

In die Wände dieses kleinen Raumes hat man weit oben Fenster geschlagen, so dass es hell und beinahe freundlich wirkt. Eine Feuerstelle darin gleicht einem steinernen, offenen Kamin und in der Tat gibt es nach oben hin einen Rauchabzug. Um einen runden Tisch in der Zimmermitte stehen mehrere Lehnstühle aus Holz. 

Ein schmaler Durchgang führt in den rechten Raum. Darin steht ein großer Tisch, auf dem mehrere Bücher liegen. Die Wände werden von Bücherregalen verdeckt. Gedichtbände stehen neben historischen Romanen. Lehrbücher der Grammatik und Mathematik sowie Abhandlungen über verschiedenste Religionen aller Völker findet man hier. In einer Ecke gibt es Bücher, die so alt sind, dass man die Titel auf den Umschlägen nicht mehr entziffern kann. Neben dem Durchgang, steht ein Diwan.

Auf der rechten Seite der ersten Nebenhöhle befindet sich ein weiterer Durchgang. Ein dichter Vorhang grenzt ihn vor Blicken ab. Schiebt man ihn beiseite und tritt ein, steht man auf einem weichen Teppich, der den Boden vollständig bedeckt. In der Mitte des Raumes steht ein großes Bett, ein Baldachin aus hellen, seidenen Stoffen schützt vor Ungeziefer. Die Wände sind mit Teppichen behängt und auf einer Kommode stehen Krug und Schüssel, um sich zu waschen. 

Raoman hat es also durchaus verstanden, sich sein Leben in Abgeschiedenheit von seinem Vater so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Mewoks waren seine Diener, obwohl Raoman durchaus wusste, dass sie zugleich im Auftrag seines Vaters seine Taten überwachten. 


 

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