Ralf Isau wurde 1956
in Berlin-Tempelhof geboren. 1988 begann er für seine Tochter Geschichten
zu schreiben. Schon mit seinem ersten Roman begann seine Zusammenarbeit
mit dem Stuttgarter Thienemann-Verlag. Seit 2002 schreibt er auch Erwachsenenbücher,
lassen wir uns überraschen, was noch kommen wird. Eine informative
Webseite hat Ralf Isau unter www.isau.de.
Die unsichtbare Pyramide Zur Zeit der Pharaonen wurde ein furchtbares Ritual durchgeführt, woraufhin die Welt in drei gleiche Teile zerfällt. Diese drei Universen, von denen keines von dem anderen weiß, schwingen wellenförmig in einem empfindlichen Gleichgewicht, das unbedingt bewahrt werden muss. Doch das Wissen um dieses Gleichgewicht haben nur wenige Menschen und nicht alle wollen es zum Wohle aller nutzen. Es gibt auch Menschen, die ihre eigene Macht erweitern und Herr über alle drei Universen werden wollen. Ihre Bestrebungen sind eine Gefahr, denn das Gleichgewicht des Triversums zu zerstören, bedeutet den Untergang aller … Mehr als viereinhalbtausend Jahre später werden drei Jungen geboren. Jeder von ihnen ist etwas ganz besonderes und gemeinsam können sie das Triversum retten. Davon wissen Francisco auf der Erde, Topra auf Anx und Trevir auf Trimundus zuerst nichts. Alle drei wachsen wie normale Kinder auf und wissen nichts um die Gefahr, in der sie schweben – denn die Feinde des Triversums wollen sie in die Hände bekommen und zu ihren herrschsüchtigen Zwecken formen. In sechs Wellen schwingen die drei Universen aufeinander zu und wenn sie sich dabei nahe kommen, sind sich auch Topra, Trevir und Francisco nahe. Eines Nachts sehen sich die Jungen im Wasserspiegel und hören, was ihr Gegenüber sagt. So erkennen sie schließlich, dass sie nicht alleine sind. Unaufhörlich nähern sich die Universen und damit die eine Nacht, in der die bösen Kräfte um die Herrschaft kämpfen und Topra, Trevir und Francisco all ihre Kräfte zusammenballen müssen, um den Kampf zu gewinnen. Mit „Die unsichtbare Pyramide“ ist Ralf Isau wieder einmal ein sehr interessantes und spannendes Buch gelungen. Drei Welten stehen nebeneinander und damit auch drei Geschichten und drei Hauptpersonen – diese kommen sich näher und treiben auf ein großes Finale hin, das sehr gelungen ist. Anfangs weiß der Leser ebenso wie die drei Jungen nicht viel, doch die Informationen und das Wissen um das Triversum werden einem Stück für Stück nähergebracht. Nicht immer weiß jeder Junge, warum etwas um ihn herum geschieht. Francisco ist von allen Drei der unbedarfteste, der am wenigsten erfährt und am gutgläubigsten auf das Ende zugeht. Er ist es dann auch, der von Topra und Trevir Hilfe braucht. Alle drei Geschichten
sind sehr schön erzählt. Die Vorstellung, dass nach dem Höhepunkt
der Pharaonenherrschaft drei Entwicklungen und damit drei verschiedene
Möglichkeiten der Zukunft bestehen, ist sehr reizvoll und sehr gut
umgesetzt. Obwohl das Buch 796 Seiten dick ist, hätte ich mir an mancher
Stelle mehr Informationen gewünscht. Wenn es auf Anx und Trimundus
einen weiteren Jungen gibt, der diese besonderen, magischen Fähigkeiten
besitzt, wo war der dritte Junge auf der Erde? Vielleicht ist es für
die Handlung ohne Belang, der Aufbau der Geschichte wirft diese Frage jedoch
auf.
Alles in allem ist „Die unsichtbare Pyramide“ ein spannendes, gelungenes Jugendbuch, das ich gerne empfehle. Schade allein ist der für ein Jugendbuch viel zu hohe Preis von 22,- Euro. Damit scheinen die Zeiten vorbei zu sein, in denen Hardcover-Jugendbücher erschwinglich waren und deshalb eine Neuauflage als Taschenbuch nicht nötig wurde. Es bleibt zu beobachten, ob es hier ein Umdenken geben wird und die Preise wieder jugendgerecht werden - oder ob die Harry-Potter-Preise nun auf alle Jugendbücher Einfluss nehmen werden. (c) Karin Sittenauer
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