Sophie im Schloss des Zauberers
Diana Wynne Jones
Gebundene Ausgabe: 367 Seiten
Carlsen-Verlag Hamburg (2005)
ISBN-10: 355155322X
ISBN-13: 978-3551553225
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„Sophie im Schloss des Zauberers“
Sophie
Hatter ist die Älteste von drei Schwestern. In
Ingari, dem Land, wo Siebenmeilenstiefel und allerlei anderer Zauber
wirklich
existieren, gilt dies als ziemliches Pech. So steht für Sophie
fest, dass sie
keine interessante Zukunft haben wird. Ihre beiden Schwestern
könnten etwas
erreichen, sie selbst nicht. Sie muss damit zufrieden sein, im Laden
ihres
Vaters Hüte zu nähen und zu verkaufen. Und das macht sie denn
auch: Hüte nähen.
Und weil sie dabei sehr allein ist, spricht sie mit diesen Hüten,
gibt ihnen
Eigenschaften und überlegt, welche Frau sie einmal tragen wird.
Doch
dann wird sie von einer Hexe in eine alte Frau
verwandelt. Was bleibt ihr jetzt zu tun? So kann sie nicht zu Hause
bleiben.
Sie so zu sehen, würde ihren Schwestern nur Kummer machen. Also
zieht sie in
die Welt und kommt zum Zauberer Howl. Kann er ihr helfen, den Zauber zu
brechen? Oder kann Calcifer es, der als Feuerdämon Howls Schloss
am Laufen
hält?
Ihr
vorher einsames, langweiliges Leben ist nun plötzlich
voller Aufregung. Sie hilft dem Lehrling Michael bei seinen kleinen
Zaubereien.
Nebenbei muss sie unbedingt den Frauenhelden Howl davon abhalten, ihrer
Schwester Lettie das Herz zu brechen. Auch Prinz Justin muss gefunden
werden,
und diese verflixte Vogelscheuche, die Sophie verfolgt, lässt sich
einfach
nicht abschütteln!
Irgendwann
begreift sie, wie befreiend es sein kann, eine
alte Frau zu sein, die sich nicht mehr bemüht, lieb und nett und
hübsch zu
sein, um anderen zu gefallen.
Ebenso
wie viele andere Leser, wurde ich auf Diana Wynne
Jones „Sophie im Schloss des Zauberers“ aufmerksam, weil es als
Romanvorlage für
den Film „Das wandelnde Schloss“ von Hayao Miyazaki diente. Mir gefiel
der
Film, nur konnte ich ein paar Handlungsstränge nicht ganz
nachvollziehen. Also
kaufte ich dieses Jugendbuch, um sie zu klären. Um das vorweg zu
nehmen, die
Handlungsstränge, die ich im Film nicht verstand, kommen im Buch
nicht vor.
Aber das macht nichts. Ich stieß dadurch auf ein Buch, das ich
genossen habe.
Es ist witzig, tiefgründig, voller überraschender Ideen und
auch die Romantik
kommt nicht zu kurz. Es reißt von Anfang an mit und lässt
einen nicht mehr los.
Selten habe ich bei einem Buch so viel und herzlich gelacht. Und im
Gegensatz
zum Film sind in diesem Roman alle Handlungen stimmig und
nachvollziehbar.
Sophie
ist wunderbar. Ab dem Moment, da sie eine alte Frau
ist und nichts mehr zu verlieren hat, geht sie energisch ihren Weg und
lässt
sich von niemandem etwas einreden. Allein der Teil, als sie Howls Anzug
wäscht
und dieser danach immer größer und größer wird,
ist zum Tränen lachen. Dabei
gibt es natürlich auch ernste Szenen, Überraschungen und auch
die Spannung
kommt nicht zu kurz.
Mit
diesem Jugendroman hat die Autorin etwas geschaffen, das
ich immer und immer wieder lesen kann und das nichts von seinem Zauber
und
Humor verliert. Absolut umwerfend.
©
Karin Sittenauer
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