Sommer-Bodenburg, Angela

Angela Sommer-Bodenburg, geb. 1948 in Reinbek bei Hamburg, studierte Soziologie und Pädagogik. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie zwölf Jahre als Grundschullehrerin. 1992 zog sie nach Kalifornien.
"Anton und der kleine Vampir" wurde bisher in 27 Sprachen übersetzt, zweimal für das Fernsehen verfilmt und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchserien.

Der kleine Vampir verreist
von Angela Sommer-Bodenburg
Broschiert - Rowohlt Tb. 
Erscheinungsdatum: 1982
(hier eine Neuauflage)
ISBN: 3499202972
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Der kleine Vampir verreist

Anton ist entsetzt. Seine Eltern wollen Urlaub auf dem Bauernhof machen und ausgerechnet in dem Ort Klein-Oldenbüttel, in dem es nichts gibt als Kühe, Hühner, Pferde und Nachbarsdörfer mit bezeichnend uninteressanten Namen wie Groß-Oldenbüttel, Totenbüttel, Alt-Motten und Neu-Motten. Antons Eltern sind der Meinung, Ausspannen fern von Großstadtlärm mit frischer Landluft und Spaziergängen täte ihm gut. Für Anton selbst klingt das nur langweilig!

Anton beschließt, dass Rüdiger, der kleine Vampir, unbedingt mitkommen muss, sonst erträgt er diese Woche Langeweile niemals. Und Rüdiger findet schließlich, dass Ortsnamen wie Totenbüttel durchaus darauf schließen lassen, dass es dort auf dem Land Vampire gibt. Nur ist der kleine Vampir vom Verreisen nicht gerade begeistert. Erst als sich der Vampir Jörg der Aufbrausende in der Gruft ansagt, kann Rüdiger es gar nicht erwarten, mit Anton in den Urlaub zu fahren. Schließlich hat Jörg der Aufbrausende gedroht, eines Tages Asche aus Rüdiger zu machen. 

Jetzt gibt es aber ein Problem: Vampire verreisen nie ohne ihren Sarg. Wie sollen sie den schweren Sarg nach Klein-Oldenbüttel bringen? Dazu braucht Rüdiger unbedingt Antons Hilfe. Den beiden Freunden steht eine spannende, nächtliche Bahnfahrt bevor, von der Antons Eltern selbstverständlich nichts bemerken dürfen.

Angela Sommer-Bodenburgs kleiner Vampir ist keine schreckliche, blutrünstige Gestalt, sondern ein Junge, der immer ein Junge bleiben wird, weil er in diesem Alter zum Vampir geworden ist. So wurde Anton sein bester Freund, auch wenn beide das geheim halten müssen, denn weder Menscheneltern noch Vampirverwandte würden eine solche Freundschaft akzeptieren.

In dieser Freundschaft gibt es immer wieder lustige und spannende Momente, etwa wenn Antons Eltern zu früh nach Hause kommen und Rüdiger gerade noch aus dem Fenster davonfliegen kann, oder wenn Rüdigers Bruder Lumpi an Antons Hals besonderen Gefallen findet.

Obwohl „Der kleine Vampir verreist“ meines Erachtens nicht das beste Buch der Reihe ist, ist es erfrischend geschrieben. Ein Buch, das Spaß macht. Es ist auch schon für kleinere Kinder zum Vorlesen geeignet, denn auch wenn es um Vampire geht, so ist es keinesfalls blutrünstig. Hier geht es um Freundschaft und kleinere Abenteuer und immer wenn Rüdigers Schwester Anna auftaucht auch um Liebe. Die etwas gruselige Atmosphäre gefällt den meisten Lesern, egal ob jung oder alt. Auch zum Lachen gibt es viel. 

Einzig der Schluss dieses Buches ging mir etwas zu schnell, wirkte ein wenig abgehackt. Kaum kamen sie am Bauernhof an, war es schon zu Ende. Deshalb ist zu empfehlen, auch den Nachfolgeband „Der kleine Vampir auf dem Bauernhof“ zu lesen, denn dort wird die Geschichte mit weiteren Abenteuern fortgesetzt und abgerundet.

© Karin Sittenauer
 


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