Joanne K. Rowlings
Geschichte liest sich einfach unglaublich: als alleinerziehende Mutter einer
Tochter saß sie in einem Café und schrieb Harry Potter Band
1. Als sie damit fertig war, bekam sie natürlich viele Absagen, auch
deutsche Verlage sollen dabei gewesen sein. Sie werden das wohl heute ein
wenig bedauern. Als sie zu Bloomsbury kam, stellte sie ihre erste Frage:
"Haben Sie etwas gegen Fortsetzungen? Ich plane sieben Bücher." Da
war das Eis gebrochen, endlich hatte jemand Interesse und wie es dann weiter
ging, von Erfolg zu Erfolg, ist uns ja bekannt. Mittlerweile ist J. K.
Rowling verheiratet und erwartet ihr zweites Kind, im April 2003 soll in
England Band 5 mit dem Titel "Harry Potter and the Order of the Phoenix"
erscheinen.
Harry Potter und
der Gefangene von Askaban. Bd. 3
Gebundene Ausgabe
- 447 Seiten
Carlsen - 15,50 EUR
Erscheinungsdatum:
2001
ISBN: 3551551693
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Harry Potter and
the Prisoner of Azkaban
Taschenbuch - 320
Seiten
Bloomsbury - 7,60
bzw. 9,84 EUR
Erscheinungsdatum:
1. April 2000
ISBN: 0747546290
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Harry Potter und der
Gefangene von Askaban. Bd. 3
Soviel vorweg: von
allen bisher erschienen vier Harry Potter-Romanen ist mir der Dritte Band
der Liebste. Die Autorin schreibt mittlerweile einen flüssigen, spannenden
Stil, der bei weitem nicht mehr so kindlich anmutet, wie im ersten Buch.
Wie in jedem Band beginnt
die Geschichte im Haus der Dursleys. So sehr Harry sich bemüht, in
den Ferien nicht zu zaubern, wird ihm dies mit dem Besuch von Tante Magda
unmöglich. Er lässt sie an der Decke schweben. Normalerweise
müsste er nun von der Schule verwiesen werden und büchst aus,
doch anstatt der erwarteten Strafe darf er die restlichen Ferien in der
Winkelgasse verbringen (welch eine Freude für ihn und was für
eine willkommene Abwechslung für die Leser – vor allem wegen dem Studium
der Hexenkunde).
Und der Grund dafür?
Sirius Black, der Pate von Harry, ist aus Askaban ausgebrochen und die
gesamte Zaubererwelt nimmt sicher an, dass er hinter Harry her ist, um
diesen zu töten. Schließlich hatte Sirius schon Harrys Eltern
an Voldemort verraten und ist dadurch Schuld an deren Tod.
So beginnt also ein
Buch voller Morddrohungen, Todesahnungen, Intrigen und Verleumdung. Dementoren
saugen einem alle Gedanken aus, Draco ist besonders unerträglich,
dafür kommen aber ein paar neue, sympathische Gestalten dazu.
Wie immer kann man
sagen, dass vieles, das man am Anfang annimmt, am Ende ganz anders kommt.
Die besondere Stärke ist auch in diesem Buch wieder, dass jeder Charakter
eine eigene Geschichte verpasst bekommt und nicht zu vergessen die vielen
Zaubergegenstände, die die Story beleben (bewegliche Karte, Zeituhr
…).
Mit diesem Buch dringt
man weiter in Harrys Geschichte vor, einiges wird klarer. Diesmal wird
sehr viel auf Gefühle eingegangen. Endlich einmal ist nicht Voldemort
die böse Bedrohung. Es gibt ja sicherlich noch mehr böse Zauberer
- und das kommt hier gut rüber, eine wohltuende Abwechslung zu den
ersten zwei Bänden. Gestaltwandler sind eine schöne, neue Idee
und was ich besonders gut finde: obwohl natürlich wieder Harry der
Held ist, würde er ohne seine Freunde die Gefahren nicht überstehen.
Sowohl Hermine wie Ron sind für die Entwicklung der Story unerlässlich.
Mir hat dieser Band
gefallen, wie gesagt, am besten von allen Vieren.
Wobei ich dennoch jedem,
der ein wenig Englisch gelernt hat, anraten würde, Harry Potter im
Original zu lesen. Es sind teilweise nur Kleinigkeiten, die bei der Übersetzung
verändert wurden und doch ändern diese Kleinigkeiten manchmal
die gesamte Stimmung von ernst in kindlich, oder manchmal fehlen auch Absätze
- ohne mir ersichtlichen Grund. Außerdem hat Hagrid einen netten
Dialekt. :-)
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