Unbewohnte Länder


Siona erklärt:

„Du weißt sicherlich, dass die Elfen die Unbewohnten Länder lange vor den Menschen verlassen haben. Vor 2464 Jahren sind sie über die Berge von Chaltais hierher gekommen, die Menschen erst eintausend Jahre später. So zählen die Elfen nach ihrem Kalender bereits das Jahr 2464, während wir vom Jahr 1464 sprechen. - Die Unbewohnten Länder müssen sehr sumpfig sein, so hat man mir erzählt."

Eremon nickte. "Ich habe fünf Monate dort verbracht und viele Sümpfe durchquert."

„In den Sümpfen wiederum leben die Erdlinge, ein ebenso altes Volk wie die Elfen. Die Erdlinge leben in Höhlen tief unter der Erde und nur selten kommen sie ans Licht der Sonne. Meist schleichen sie erst abends aus ihren dunklen Gängen hervor und suchen in den Sümpfen nach Nahrung..." 

Von den Elfen werden die Unbewohnten Länder meist als Östliche Länder bezeichnet. Sie sind ein sumpfiges, wildes Land, das vor 2464 Jahren von den Elfen und vor 1464 Jahren von den letzten Menschen verlassen wurde ... Dies nimmt man zumindest mit dem jetzigen Stand des Wissens und der Forschung an. 

Wie man sieht, richtet sich die gesamte Zeitrechnung in Tir Usheen nach dem Zeitpunkt der Umsiedlung in die Westlichen Länder, die gemeinhin auch als die Bewohnten Länder bezeichnet werden. 

Bei den Unbewohnten Ländern handelt es sich um ein wildes, ursprüngliches Land. Die Ruinen der alten Städte sind von Pflanzen bewachsen und von Tieren bewohnt - die Natur hat sie längst zurückerobert. Manchmal dringen Schatzsucher in die Sümpfe vor, denn es geht die Sage um, dass die Elfen bei ihrer Flucht viele Dolmen - (c) Karin SittenauerKostbarkeiten zurücklassen mussten. Bis jetzt ist es aber noch niemandem gelungen, auch nur eine der alten Städte zu entdecken. 

Lediglich stehende Steine wurden gefunden, die wie Tische oder Stühle von großen Völkern anmuten. Manche Forscher vermuten in ihnen die Reste der alten Städte oder ehemaliger Grabhügel. Beide Annahmen sind stark umstritten.

Auch in früheren Jahren, als die Menschen noch in den Unbewohnten Ländern lebten, haben sie keine Elfenstädte entdeckt. So wurde deren Existenz von je her als Sage betrachtet, was die zauberkundigen Elfen nur milde lächelnd bemerken. Was sie nicht wollen, dass gesehen wird, werden andere Völker nicht erblicken. Der Illusionszauber währt bereits Jahrtausende und hat nicht an Kraft eingebüßt.

Doch wer weiß am Ende, was sich im Geheimen verbirgt und was unbeobachtet heranwächst? Dies zu erkunden steht uns allen frei, an jedem Tag unseres Lebens, an jedem Ort und mit allem Mut und der Fantasie, die wir uns bewahrt haben!

In diesem Sinne: Augen auf und keine Scheu vor Dunkelheit oder Licht, Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.

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